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Dana Gioia, Planting a Sequoia

19.06.2024

All afternoon my brothers and I have worked in the orchard,
Digging this hole, laying you into it, carefully packing the soil.
Rain blackened the horizon, but cold winds kept it over the Pacific,
And the sky above us stayed the dull gray
Of an old year coming to an end.

In Sicily a father plants a tree to celebrate his first son’s birth–
An olive or a fig tree–a sign that the earth has one more life to bear.
I would have done the same, proudly laying new stock into my father’s orchard,
A green sapling rising among the twisted apple boughs,
A promise of new fruit in other autumns.

But today we kneel in the cold planting you, our native giant,
Defying the practical custom of our fathers,
Wrapping in your roots a lock of hair, a piece of an infant’s birth cord,
All that remains above earth of a first-born son,
A few stray atoms brought back to the elements.

We will give you what we can–our labor and our soil,
Water drawn from the earth when the skies fail,
Nights scented with the ocean fog, days softened by the circuit of bees.
We plant you in the corner of the grove, bathed in western light,
A slender shoot against the sunset.

And when our family is no more, all of his unborn brothers dead,
Every niece and nephew scattered, the house torn down,
His mother’s beauty ashes in the air,
I want you to stand among strangers, all young and ephemeral to you,
Silently keeping the secret of your birth.

 

Eine Sequoia pflanzen

Den ganzen Nachmittag haben meine Brüder und ich im Obstgarten gearbeitet,
wir hoben diese Grube aus und legten dich hinein, die Erde sorgfältig schichtend.
Der Horizont war schwarz vom Regen, doch kalte Winde hielten ihn überm Pazifik zurück,
und der Himmel über uns bewahrte das matte Grau
eines alten Jahres, das zu Ende geht.

Auf Sizilien pflanzt ein Vater einen Baum, um die Geburt des erstgeborenen Sohnes zu feiern – einen Oliven- oder Feigenbaum – ein Zeichen dafür, daß die Erde noch ein Leben zu tragen hat. Ich hätte dasselbe getan und stolz einen frischen Keim in den Garten meines Vaters gelegt, einen grünen Schößling, auf daß er inmitten der krummen Apfelbaumzweige sprieße,
die Hoffnung auf neue Früchte in künftigen Herbsttagen.

Doch heute knien wir uns nieder in der Kälte und wir pflanzen dich, unseren heimischen Riesen, wir kehren die alte Sitte unserer Väter um und hüllen in deine Wurzeln eine Haarlocke, einen Teil der Nabelschnur, alles, was auf der Erde übrigbleibt von einem erstgeborenen Sohn, ein paar verstreute Atome, den Elementen zurückerstattet.

Wir geben dir, was wir haben – unsere Mühe und unseren Boden,
Wasser, aus der Erde geschöpft, wenn sich die Himmel verschließen,
Nächte, duftend vom Nebel des Ozeans, Tage, milde vom Gewimmel der Bienen.
Wir pflanzen dich im Winkel des Hains, umspült vom Licht aus dem Westen,
einen zarten Sproß gen Sonnenuntergang.

Und wenn es unsere Familie nicht mehr gibt, all ihre noch ungeborenen Brüder tot,
die Nichten und Neffen zerstreut sind, das Haus abgerissen wurde,
seiner Mutter Schönheit als Asche in die Luft stieg,
dann, hoffe ich, ragst du unter Fremden empor, jung alle und Tagwesen gegen dich,
der du das Geheimnis deiner Geburt schweigend bewahrst.

 

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