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Dana Gioia, Do not expect

17.06.2024

Do not expect that if your book falls open
to a certain page, that any phrase
you read will make a difference today,
or that the voices you might overhear
when the wind moves through the yellow-green
and golden tent of autumn, speak to you.

Things ripen or go dry. Light plays on the
dark surface of the lake. Each afternoon
your shadow walks beside you on the wall,
and the days stay long and heavy underneath
the distant rumor of the harvest. One
more summer gone,
and one way or another you survive,
dull or regretful, never learning that
nothing is hidden in the obvious
changes of the world, that even the dim
reflection of the sun on tall, dry grass
is more than you will ever understand.

And only briefly then
you touch, you see, you press against
the surface of impenetrable things.

 

Erwarte nichts

Erwarte nicht, blättert der Wind in deinem Buch,
daß auf der aufgeschlagenen Seite
ein Satz dir sagt, dieser Tag wird anders,
oder daß die Stimmen, die er an dein Ohr trägt,
wenn er über das gelblich-grüne
und goldne Zelt des Herbstes streift, zu dir sprechen.

Die Dinge reifen oder verdorren. Das Licht spielt
auf der dunklen Fläche des Sees. Jeden Nachmittag
wandert dein Schatten neben dir über die Mauer,
und die Tage ducken sich langsam und schwerfällig
unter das ferne Geräusch der Erntemaschinen.
Auch dieser Sommer ist vorüber,
und du lebst weiter, so oder so,
dumpf oder voll Reue, und du lernst doch nie,
daß sich unter dem sichtbaren Auf und Ab der Dinge
nichts verbirgt, daß selbst der matte
Widerschein der Sonne im hohen, trocknen Gras
mehr ist, als du je begreifen wirst.

Und nur obenhin
berührst und siehst und preßt du die Haut
von Dingen, die undurchdringlich sind.

 

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