Dana Gioia, The Angel with the Broken Wing
I am the Angel with the Broken Wing,
The one large statue in this quiet room.
The staff finds me too fierce, and so they shut
Faith’s ardor in this air-conditioned tomb.
The docents praise my elegant design
Above the chatter of the gallery.
Perhaps I am a masterpiece of sorts –
The perfect emblem of futility.
Mendoza carved me for a country church.
(His name’s forgotten now except by me.)
I stood beside a gilded altar where
The hopeless offered God their misery.
I heard their women whispering at my feet –
Prayers for the lost, the dying, and the dead.
Their candles stretched my shadow up the wall,
And I became the hunger that they fed.
I broke my left wing in the Revolution
(Even a saint can savor irony)
When troops were sent to vandalize the chapel.
They hit me once—almost apologetically.
For even the godless feel something in a church,
A twinge of hope, fear? Who knows what it is?
A trembling unaccounted by their laws,
An ancient memory they can’t dismiss.
There are so many things I must tell God!
The howling of the damned can’t reach so high.
But I stand like a dead thing nailed to a perch,
A crippled saint against a painted sky.
Der Engel mit dem gebrochenen Flügel
Ich bin der Engel mit dem gebrochenen Flügel,
die große Statue, die man ins Museum gab.
Der Wärter findet mich zu heiß, so schlossen
sie die Glaubensglut ins klimatisierte Grab.
Die Gelehrten preisen meine Wohlgestalt
mehr als das Raunen auf den Korridoren.
Mag sein, ich bin ein wahres Meisterwerk –
ein hohes Sinnbild aller Dinge, die verloren.
Mendoza schuf mich für die Landkapelle
(den Namen kennt man nur, weil ich noch bin).
Ich stand an einem goldglänzenden Altar,
da legten Hoffnungslose Gott ihr Elend hin.
Ich hörte ihre Frauen flüstern mir zu Füßen –
Gebete für Verlorene, für Sieche und für Tote.
Ihre Kerzen warfen meinen Schatten an die Mauer,
ich war der Hunger, der ihnen ward zum Brote.
Mein linker Flügel knickte mir die Revolution
(auch Heilige finden Geschmack an Ironie),
als Truppen die Kirche zu verwüsten kamen.
Sie schlugen mich nur einmal – als wär’s ihre Apologie.
Denn selbst Gottlose fühlen etwas in der Kirche,
einen Stich der Hoffnung, Furcht? Wer mag es wissen.
Ein Bangen, das vor ihren Gesetzen nicht zählt,
eine alte Erinnerung, die sie nicht wollen missen.
Es gibt so vieles, was ich Gott erzählen muß!
Das Heulen der Verdammten kann so hoch nicht klettern.
Ich aber steh wie ein totes Ding, auf ein Brett genagelt,
ein verkrüppelter Heiliger vorm Himmel, dessen Farben blättern.
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