Am Dämmersaum
Wir wandeln wie im Schlaf am Dämmersaum,
wo sich des Abschieds blaue Schatten längen,
und Blüten nicht, nicht Düfte mehr bedrängen.
Verbrämtes Licht, verblaßter Liebe Traum.
Und was wir sagen, hat schon fortgeweht
ein fremder Odem, Dunst, emporgestiegen
aus Quellen, die wie dunkler Schmerz versiegen,
wenn stumm der Mond im Riedgras steht.
Uns gibt kein Zwitschern, gibt kein Flüstern Halt,
und keine Feder, Flaum getaumelt vor die Füße,
weist uns der Wiederkehr geheime Süße.
Bevor ihr Flügel rauschte, ward die Hoffnung alt.
So betten wir uns in der Sanftmut Gras
und lauschen unsern matten Atemzügen,
die uns wie Wogen welke Blätter wiegen.
Und ferne knirscht des Himmels grünes Glas.
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