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Charles Baudelaire, L’Homme et la Mer

10.06.2020

Homme libre, toujours tu chériras la mer
La mer est ton miroir ; tu contemples ton âme
Dans le déroulement infini de sa lame,
Et ton esprit n’est pas un gouffre moins amer.

Tu te plais à plonger au sein de ton image ;
Tu l’embrasses des yeux et des bras, et ton cœur
Se distrait quelquefois de sa propre rumeur
Au bruit de cette plainte indomptable et sauvage.

Vous êtes tous les deux ténébreux et discrets :
Homme, nul n’a sondé le fond de tes abîmes,
Ô mer, nul ne connaît tes richesses intimes,
Tant vous êtes jaloux de garder vos secrets !

Et cependant voilà des siècles innombrables
Que vous vous combattez sans pitié ni remord,
Tellement vous aimez le carnage et la mort,
Ô lutteurs éternels, ô frères implacables !

 

Der Mensch und das Meer

Offner Mensch, deine Liebe für das Meer währt ungestillt,
das Meer, es ist dein Spiegel, magst die Seele dir erhellen,
betrachte nur das ewige Auf und Ab der Wellen,
dein Geist: ein Abgrund, minder nicht von Bitterkeit erfüllt.

Gerne magst an deines Bildes Brust dich schmiegen,
das Aug ihm kosen, seine Glieder, und manches Mal
wird dein eigner Herzschlag übertönt, wenn voller Qual
die wilde Klage braust, die niemals wird versiegen.

Dunkel seid ihr beide, seid so voller Scheu:
Keiner senkte jemals, Mensch, das Lot in deine Tiefen,
keiner weiß, o Meer, wo deine Perlen triefen,
so wahrt ihr eure Schätze vor den Neidern treu.

Doch wie lange spinnt sich schon der Schicksalsfaden,
da ihr euch bekrieget, fühllos und verroht,
so sehr liebt ihr das Blutbad, liebt den Tod,
o Streiter immerdar, o Brüder ohne Gnaden!

 

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