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Capriccios

20.03.2021

Philosophische Sentenzen und Aphorismen

Das Werk der Hand markiert den Eingang zur Kultur, es sind geprägte Formen, Gestalten des Geistes, die durch die Ennervationen der Hand ihre individuellen Gesichtszüge erhalten.

Auf den Amphoren und Vasen der Alten winden sich die Muster des Lebens, und der Wein, den sie bergen, die Blumen, die in ihnen leuchten, verströmen den Duft der heimatlichen Erde, zeugen vom Licht des heimatlichen Himmels.

Das Emporkommen der Massen und der Maschinen, die Herrschaft der Massenproduktion und des Massengeschmacks leiten den Untergang der Hochkultur ein.

Das mutwillige, bösartige und am Ende resignative Verwischen der Geschlechtergrenzen ist nur ein weiteres Symptom der eigentlichen Krankheit, geistiger und sittlicher Fäulnis.

Des Deutschen kaum mächtige Damen in den Redaktionen der öffentlichen Meinung werden die Werke von Hegel, Fichte und Schelling, von Herder, Goethe und Schiller nach rassistischen und antifeministischen Merkmalen durchforsten und durchsieben und wie die Tauben des Märchens die wenigen guten, die ihren eisernen Kriterien standhalten, in den Topf werfen, der von der dunklen Soße der gendergerechten Sprache überquillt.

Die unmündigen Zöglinge und Dienstleister des Zeitgeistes müssen sich einem amtlichen oder offiziösen Orwellschen Sprachdiktat fügen und statt der korrekten Bildungen „die Kandidaten“ oder „der Lärm der Nachbarn“ die abstrusen und abstoßenden Formen lesen und schreiben: „die Kandidat:innen“ oder „ der Lärm der Nachbar:innen“; was dem mit der deutschen Grammatik selbst auch nur ein wenig Vertrauten ins Auge sticht, ist der Wegfall der grammatisch geforderten Flexionsendungen der Maskulina (-en, -n), die ein galliger Humor durchaus als sprachliche Variante der Kastration auffassen darf; denn daß es die männlichen Formen trifft, die ihre Endungssilben opfern müssen, ist ja kein Zufall.

Was hülfe eine Reform an Haupt und Gliedern, was eine Roßkur, wenn das Mark schon in Fäulnis übergegangen ist.

Der Zyniker ergötzt sich an der Vorstellung eines deutschen Kalifats, das jenen Damen, die ihm mit ihrer stupiden Gesinnungsethik den Weg gebahnt haben, die Burka überstülpt, die ihnen ein Zeichen der Autonomie dünkte.

Das Geschrei nach mehr, nach egalitärer Bildung kommt aus dem Munde der Unbegabten, jener Dummköpfe, die nicht sehen oder sehen wollen, daß der Genius kein menschlicher Samen ist, auch wenn er im Garten der Kultur aufs herrlichste erblüht.

Er hatte alles gelesen und traute seinen eigenen Worten nicht mehr.

Deutscher Geist, der an der Franzosenkrankheit namens Dekonstruktivismus versiechte, an der Auflösung der subtilen Nervenfasern genauer Wahrnehmung und der feinen Gewebe logisch strenger und sprachlich nuancierter Darstellung.

Was sie ihren devoten Schülern, die ergriffen um ihr Sterbelager stehen, noch zu Protokoll geben, ist das monströse Zeugnis eines letalen Deliriums.

Der stumm grinsende und dümmlich feixende Affe, den sie als ihren Ahnen verehren, hat sich trotz all ihrem Gerede, ja gerade durch dieses, in den Leitern und Moderatoren ihrer Kulturredaktionen inkarniert.

Wie die kaltherzigen Theoretiker der Macht es prophezeit hatten, sind heute die Entscheidungsträger ausführende Organe der Wissenschaft und Technik, der tödlichen Maschine, die keine Seele hemmt und keine Besinnung mehr abzustellen vermag.

Die Wahrheit der Offenbarung, eingetaucht ins Abendlicht des eucharistischen Mahles, verblaßte bei Hölderlin, trotz aller Leuchtkraft der Bilder, zum eschatologischen Traum, der wie ein Schnee die Furchen und Schründe deutschen Elends überdeckt hat, doch schon bald unter dem säuerlichen Odem revolutionärer Spießer und dem Biergeruch der Schulmeister dahinschmolz.

Unter dem Anhauch des Genius beginnen selbst die unscheinbaren Gräser und Halme geisterhaft zu wehen.

Um die Türme dieser Kirche flattert keine weiße Taube mehr.

Dem Zeitgeist Hörige spannen selbst die Forschung, die heute nur noch in Einrichtungen wie dem CERN oder der NASA wissenschaftlichen Kriterien genügt, also die Pseudo-Forschung von sogenannten Gesellschafts- und Kulturwissenschaftlern als elende Schindmähre vor den Karren ihrer angeblich höheren Moral.

Die nicht an die Metamorphose der Seele und die Möglichkeit ihrer Entpuppung unter ferneren Sonnen glauben mögen, sind – ein Blick genügt – ihrer auch nicht würdig.

Diotima lebt in der Dichtung Hölderlins wie eine schlafende Knospe, die nur aufgeht unter den Tränen des ergriffenen Lesers.

Die Einsamkeit, der leere Raum zwischen Sternen, ist sowohl der Grund der Schwermut als auch die Bedingung dafür, daß bisweilen sanft berührende Strahlen hinüber- und herüberwechseln.

Zu große Nähe entzieht uns den Umriß des Baumes, zu große Ferne die zierliche Maserung des Blatts.

Die Kastration des Mannes gilt für ein Projekt zur Herbeiführung des ewigen Friedens.

In einem seltsamen Puritanismus der sexuellen Überschreitung wird das Begehren des Mannes als toxisch denunziert.

Der helle Glockenklang der Stimme der Kastraten flügelt freilich gefahrlos über den Sümpfen der giftigen Kröten und Vipern.

Weihestunden, Weihestätten, nicht mit frevler Hand zu betastende Dinge – sie werden von den aufgeklärten Schildbürgern und Duckmäusern wie gefährlicher Sondermüll in die tiefsten Schächte des Erdreichs verbannt.

Kein großes Volk blüht ohne den Kultkalender seiner Heiligen.

Die Enterbten und Kinderlosen geben die Zukunft des eigenen Volkes preis, um die Zukunft der Menschheit zu retten.

Zwischen den Worten der Dichtung rauscht wie um die Inseln der Seligen das Meer des Ungesagten.

Nullen ergeben keine Summe, das von allen Traditionen entblößte Kollektiv keine geistig-symbolische Welt.

Die Schadenfreude, wenn sie verirrte Diener der Hierarchien, und allen voran der heiligen, der Nestbeschmutzung zeihen können.

Man muß in Höhlen hinabsteigen, um das mystische Licht neuer Kulte zu erblicken.

Besser der goldene Tropfen des hohen Gedichts, dessen sublime Blume den Gestank der Welt und die eigenen unguten Ausdünstungen für Augenblicke vergessen macht, als der billige Fusel der Journale, nach dessen Verzehr der Katzenjammer geistiger Öde nicht ausbleibt.

Nach Freud bewährt sich des Mannes Reife in der Zeugung, ob leiblich oder geistig, die seine symbolische Kastration durch den Vater wettmacht. Die Frau trägt ja die Möglichkeit zur Reife im eigenen Schoß.– Da schreit der Zeitgeist auf, fühlt sich sein perverser Hang zum ungezügelten Eros doch betrogen.

Auch Freuds Werke werden entsorgt, zählte der Guru enthemmter Adepten wie ein Patriarch der alten Kirche doch Homosexualität neben Masochismus, Sadismus, Fetischismus oder Koprophilie zu den Perversionen.

Mnemosyne und Lethe – Schwestern, die als Dienerinnen beim Gastmahl den Wein der Dichtung kredenzen.

Die Spitzel der totalitären Regime kassierten ihren Judaslohn, die heutigen Denunzianten machen es umsonst.

In Kriegszeiten werden der Deserteur und der Verräter standrechtlich erschossen, in Bürgerkriegszeiten droht ihnen der soziale Tod.

Der Globalismus des Geldes, der Unterhaltungsindustrie und der egalitären Sklavenmoral ist der neue Kollektivismus, der die Gleichheit aller mittels Uniformierung der Gefühle, Gedanken und Sitten und durch die „Dekonstruktion“ der Völker, Nationen und Rassen herbeiführen wird.

Sie glauben den Abgrund zwischen Mann und Frau mit einem ideologischen Nebel füllen zu können, doch sie wohnen auf getrennten Gipfeln, die verschiedenen Klimazonen angehören; blüht auf den Matten des einen der Enzian, glänzt auf denen des anderen noch der Schnee. Nur die Engel der Liebe gleiten von hüben nach drüben.

 

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