Bocksgesang
„Was blökt denn hier?“
Scharfer Azur nach den Nebeln,
über den Knochen der Urwelt entfacht,
sengt meine Flanken im Sturz,
presst mir die Lungen zum Schrei.
Wenn es wie Mondlicht mir
den äsenden Lippen, Sehnsucht
den Lefzen entträuft,
juckt mir vom wachsenden Horne die Stirn.
Es zieht zu den bröckelnden Klüften mich,
mit des Gehörns zuckendem Doppeldolch
schlitz ich heiseren Ton aus dem Dunst,
der den Flanken der Zicken entsteigt.
Über dem Abgrund einzig den Adlern vertraut,
erheitert mich tödliches Spiel,
dem steilen Jungbock Stirn an Stirn
den spritzenden Samen zu rauben.
Scharfer Azur nach den Nebeln
presst mir die Lungen zum Schrei.