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Was Blitze künden

10.06.2024

Der Farn hat sich gerollt, der Geist ist blind,
ins Dunkel zieht das Rauschen kalter Quellen.
Des Himmels Blick will sich uns nicht erhellen,
uns, die zu wandern schon zu müde sind.

Erinnern ist ein aufgewirbelt grauer Staub,
der wieder sinkt, die Bilder zu verhüllen.
Kein Vogelsang mag uns die Leere füllen,
vom Talg des Grams ist unsre Seele taub.

Es künden Blitze jäh von hohen Wettern,
das Tuch der Dämmerung, es liegt zerschnitten,
der Odem Gottes weckt das Ungemeine.

Die Verse zittern gleich zerwühlten Blättern,
ans Licht kommt, was wir liebten, was wir litten,
die Runen lies auf regennassem Steine.

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