Bitte an den Dichter
Aus der Ferne dringen manchmal noch die Töne
durch Schatten deiner Angst, Gespinst der Qual,
die zauberischen jugendlicher Schöne,
als kämen sie aus einem abgelegenen Tal,
wo du mit lieben Freunden einst gegangen,
die längst verschollen, längst verstorben sind,
wo sie der Unschuld süße Weisen sangen,
du aber gingst, von Dankestränen blind.
Kannst, Dichter, du sie einmal noch erwecken,
die schönen Klänge, die wie Tauglanz flossen,
die Töne, die wie Blüten taumelnd sanken?
Kannst du die Mauer nicht mit Efeu decken,
vor der sie liegen, Tag- und Traumgenossen,
nicht Rosen singen, die empor sich ranken?
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