Biagio Marin, Oh, lʼorto
Oh, lʼorto lʼorto vogio
serào tra i muri
coi dí siguri
e calmi comò lʼogio.
oh, lʼorto silensioso
coʼ vose picole dʼoseli
a conforto dei sieli
e del teren erboso.
Vardâ crêsse i radici
i bisi rissulini
drento i brevi cunfini
che i cuori fa felissi.
Misura de la vita
umana tra le ore:
note e dí che score
ne lʼaria senpre sita.
Passa i vinti de sora,
e noʼ i toca i roseri,
resta ʼl mondo de fora,
sʼilumina i pensieri.
Oh, lʼorto lʼorto vogio
tra muri ben serào,
coʼ un giossotin de prào,
per riposâ ʼl gno vogio.
O Garten, dich will ich genießen,
zwischen Mauern geborgen,
wo die Tage ohne Sorgen
voll Ruhe wie Öl verfließen.
O Garten im Schweigen,
mit leisen Vogelrufen,
zu liegen auf seligen Stufen,
wenn sich deine Halme neigen.
Zu sehen, wie Zichorien treiben
und die Erbsen sich wellen,
in holder Enge bleiben,
das Glück sitzt auf den Schwellen.
Des Menschen Maß und Fülle,
des Lebens volle Stunde:
Tag und Nacht wandeln im Bunde
mit dem ewigen Atem der Stille.
Die Höhe rauscht mit den Winden,
still stehen Rosen und Ranken.
Die Welt kann uns nicht finden,
nicht das stille Licht der Gedanken.
O, Garten, Garten, mein Glück,
um das die Mauer sich windet,
mit einem kleinen Wiesenstück,
wo mein Auge Ruhe findet.