Aus der Knuffeliade VIII
Carlinchen hatte einen Tibet-Traum:
Da ist Schnee, ist Schneeverwehen,
es grollt von weißen Urzeitgipfeln
der Himalaya, unter Mützenzipfeln
lachen Augen, kleine Mönche gehen
durch des Himmels grenzenlosen Raum.
Kleine Kinder-Mönchlein trippel-tappen
steile Hänge hoch, wo Winde knurren
und herrlich thront die Rundpagode,
wo Fähnchen hißt die schöne Tibet-Mode,
Gebete trommeln, bunte Wimpel surren,
dort hüpft die Seele in die Wolken-Wappen.
Dort will die Carla mit den Knuffeltieren
ein Kloster gründen, Sutren stammeln,
fromme Flickentrachten nähen
und nach den wollnen Yaks ausspähen,
Ziegen und Hunde unter Buddha sammeln
und was da kreucht auf allen Vieren.
Mein Tibet ist das Knuffelparadies,
träumt Carla, dort bei Seelen frohgemut
zu atmen scharfes Ätherblau, zu hören,
wenn die schweren Alpenhörner röhren
und Knuffel wie die Mönche unbeschuht
summen, was der freie Geist einblies.