Apokalypse der Liebe
Du wirbelst im Rauch der Schreie,
der aus den Hörnern der Widder quillt
in der Nacht der glühenden Engel,
wenn die Mauern erzittern
unter Gottes Gewittern,
daß neue Gestalt er dir leihe!
Dann suchst du dein nicht mehr
unter den Masken der Welt,
sie schmelzen dahin,
es schmelzen die Bilder des Glücks,
die Schale der Schöpfung ist leer,
die Worte verloren den Sinn.
Und der Liebsten Bild wird Schnee,
verwirbelt in hymnischen Stürmen,
ihres Herzens Mund
verblaßt unter fremden Küssen,
Blitzen aus Wolkentürmen,
verseufzt ein kindliches Weh.
Aus Aschen steigt der Seligen Chor,
Vogelrufe, Rosenseufzer, Regenlied,
er schwebt zur neuen Sonne empor,
des Heilandes Herz,
es hat die Nacht durchklungen
mit weckendem Liebespochen.
Und deine Seele wird wieder hell
du singst mit erblühtem Munde
unter dem Stern,
der Gottes Garten überglimmt,
o goldene Stunde,
die Geliebte ist nicht mehr fern,
neuen Edens süßester Quell.