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Amor und Psyche im Schnee

12.01.2025

Blaß schwebt hin der Mond,
eine Bitterfrucht,
die kein Lied mehr pflückt.

Zwillingsschatten gehen
durch den hohen Schnee,
und der Schnee ist Schlaf.

Eins ins andre träumend,
wogt es auf und ab,
wehes Herz der Nacht.

Atemnebel steigen
weich von Mund zu Mund
und zerflattern zart.

Was ein Herz dem andern
in sein Dunkel sagt,
licht wird es, Kristall.

Amors Schatten ist es,
Psyches, die verirrt
suchten sich so lang.

Ach, im Schnee sich fanden,
in Hesperiens Schnee,
Zwillingsschatten spät.

Glüht der Mond nicht schon,
Schmelz von goldner Frucht,
die das Lied entzückt?

 

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