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Als hätten alles wir geträumt

20.03.2023

Was uns das süße Licht geschäumt,
der Kelch des Worts ist ausgeflossen,
ins Dunkel hat er sich ergossen,
als hätten alles wir geträumt.

Uns quoll ein reiner Silberton,
da einst wir bei den Moosen schliefen,
aus dunklen mütterlichen Tiefen.
Der Schmerz, er trank den Tau vom Mohn.

Was uns geperlt den Schmelz zum Fest,
die Liebesmuschel ist zerfallen.
Uns tönt kein Trost von Nachtigallen,
im Grase liegt das dürre Nest.

Wir gingen hin zum Gnadenbild
zu schauen, ob noch sanfte Strahlen
ein Lächeln auf das Antlitz malen.
Ein Kartagstuch hat es verhüllt.

Weißt, Liebe, du noch einen Grund,
im blütenlosen Karst zu weilen?
Laß uns zum Boote Charons eilen,
der bittre Glanz fault schon im Mund.

 

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