Abgesang auf den Zeitgeist
Ich habe allen Moden abgeschworen,
mein armer Vers entbehrt des Hemds, des Schuhs,
ins Wasser tunkt er nackt den zarten Fuß,
als habe Melusine ihn geboren.
Ich will nicht geckenhaft den Zeitgeist preisen,
am Narrenkleide nicht mit Glöckchen schrill
feig übertönen, was die Seele will.
Ach, möchte sie doch in die Heimat reisen.
Ja, zu den Gräbern, zu bemoosten Malen,
da zieht mein Vers, ein schlichter Pilgrim, hin,
und aus des Angedenkens schwachen Strahlen
webt ihm des Dichters schwermutsüßer Sinn
ein Kleid – o seine Falten sind wie Wellen,
die dunkler schluchzen an den Marmorschwellen.
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