Abends am Strom
Wüsten Lebens Lärm, hin mag er wehen,
wenn wir abends durch das Schilflied gehen,
sanft zerteilen hoher Halme Schatten,
Licht von Blüten auf dem Wasser sehen,
bis sie unterm Tau des Monds ermatten.
Was wir sagen, Schweigen mag’s vollenden,
Augen, die sich trunkne Botschaft senden,
Düfte, wenn sich geben zarte Sprossen,
Dunkelfaltern Sonnenpollen spenden.
Nacht hat uns wie schwarzer Samt umflossen.
Treiben einsam wir auf jähen Tiefen,
Tränen sind, die hell ins Dunkel triefen,
Tränen, die den Fels der Angst erweichen,
bis uns Herzen, die in Nestern schliefen,
singen und wir uns die Hände reichen.
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