Ihr süßen Rufe
Ihr silbernen Weidenblätter,
keusche Töchter des Winds,
ihr flüstert den Schmerzen Linderung zu.
Ihr weichen Schatten,
Birkengeschwister,
ihr tanzt um den starrenden Bruder.
Ihr treuen Augen,
Sterne nächtlichen Lieds,
ihr weint um den Leidgeblendeten.
Ihr Wellen des Rheins,
glitzernde Zungen,
ihr leckt die Angst aus den Achseln.
Ihr Feuer des Eifelfelds,
Geister der Ahnen,
ihr schmelzt die Maske des Schlafs.
Ihr Lilien der Heimat,
bräutliche Kerzen,
ihr leuchtet dem Weg an den Strom.
Ihr Glocken der Kindheit,
dunkle Engel der Liebe,
ihr breitet Flaum auf die Wunde.
Ihr trunknen Ginsterlippen,
goldne Sibyllen des Maars,
ihr schließt die zitternden Lider.
Ihr süßen Rufe des Gartens,
zart gefiederte Nacht,
ihr wölbt dem Toten das Gras.