Kartoffelfeuer
Mit der Hacke hast du, Jungchen, die Kartoffeln
aus dem grindigen Erdreich gewühlt,
die gelben Sporen von den Knollen geklaubt,
und ab damit in den Sack!
Wie rauh waren diese leinenen Säcke!
Wie rauh deine zartgesinnte Hand!
Mit trügerischer Oktoberbläue stieg der Tag,
wenn Großmutter mit dem geflochtenen Korb
die Stullen brachte, den Nudelsalat
und dir ein Brot mit Erdbeermarmelade.
Schau mal deine Hand, wie krustig, wie lehmig-lebendig!
Halte sie still in die wohlige Wärme
des Kartoffelfeuers, in dem die Reiser knistern.
Lehne den Kopf an Großvaters Schulter:
Hörst du: dein Herz, leise knistert es auch!