Deutschen Michels liebster Wahn
Wenn er in Filzpantoffeln döst
sommersonntagnachmittäglich
auf der durchgefurzten Chaise,
wenn die Sonne neckisch ihm
im dicken Tropfen irisiert,
der an der Nasenspitze zittert,
träumt ihm heiß, träumt ihm schwer,
denn die Knödel quellen quer,
träumt ihm von dem bösen Surren
einer Fliege, haarig-schwarz,
und er greift sich traumverbittert,
eine Klatsche, somnambulisch
auf die Jagd zu gehen, und er
hebt des Denkers Pansen aus
den Kissen, ritsch und ratsch,
pitsch und patsch haut er
drein, und stets entschwirrt
ihm das schnurrige Phantom
dieser Tausendjahres-Fliege.
Ritsch und ratsch fällt die Vase,
stürzt herab von der Vitrine
Bild um Bild gerahmten Grinsens
feister Enkel, dicker Kater,
und das Aquarium stürzt mit.
Doch nun setzt des Dämons Schatten
sich über seiner Lippe fest,
und es reißt der deutsche Michel
sich den Schatten ab und ab,
vergebens. Denn es ist der Unheils-
Schnurres seines liebsten Wahns.