Horaz, Oden, Buch III, 23
Caelo supinas si tuleris manus
nascente luna, rustica Phidyle,
si ture placaris et horna
fruge Laris avidaque porca:
nec pestilentem sentiet Africum
fecunda vitis nec sterilem seges
robiginem aut dulces alumni
pomifero grave tempus anno.
nam quae nivali pascitur Algido
devota quercus inter et ilices
aut crescit Albanis in herbis
victima, pontificum securis
cervice tinguet: te nihil attinet
temptare multa caede bidentium
parvos coronantem marino
rore deos fragilique myrto.
inmunis aram si tetigit manus,
non sumptuosa blandior hostia,
mollivit aversos Penatis
farre pio et saliente mica.
Wenn du die Hände öffnest zum Himmel, der
Mond steigt empor, Phidyle, wenn Weihrauch du
streust, sänftigest mit heurigen Früchten die
Laren und einem verfreßnen Ferkel,
dann faulen deine glänzenden Weintrauben
nicht unterm Pesthauch Afrikas, schwärzt nicht der
Brand Körner des Halms oder böse
Fröste des Fruchtjahrs süße Äpfel.
Was über den Schnee des Algidus trabt, es ist
dem Tod geweiht in Hainen der Eichen, was
sich nährt von Albaniens Kräutern,
Opfer istʼs, die Beile der Priester färbt es
mit Blut des Nackens. Nicht wär es dir gemäß,
mit dickem Blut von Schafen bestreichen die
Figürchen der Götter, du kränzt mit
Rosmarin sie und der feinen Myrte.
Wenn reiner Hände du den Altar berührst,
nicht schmeichelt mehr das kostbare Opferblut
als was der Penaten Herz erweicht, das
lautere Mehl und des Salzkorns Hüpfen.
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