Geheime Zwergensache I
Die Kleinen sind an Seelen-Fäden vertäut mit der Brutstatt,
vertäut mit der Brutstatt,
sie lecken am Born der hudernden Sippe sich satt.
Kommt da eins aus dem Winkel gekullert,
dem Winkel gekullert,
ist schon der Zwilling mit ihm nach Hause getrullert.
Posiert eines im Harnisch als wanstiges Ritterlein,
als wanstiges Ritterlein,
zuckelt bald eins vorüber als psalmodierendes Rebbelein.
Muss mal eines aufs Töpfchen, pupst seine Melodie,
pupst seine Melodie,
klopft ihm ein andres aufs Köpfchen die Antipathie.
Pressen zwei Turtelzwergerl sich Bäckchen an Bäckchen
sich Bäck- an Bäckchen,
kommt ein drittes gelaufen, weicht nicht vom Fleckchen.
Legt eines sich in den Graben, zum Sterben bereit,
zum Sterben bereit,
kommt sein Geschwister und ruft: „Wir sterben zu zweit!“
Kann eines die Liebe nicht finden, die gezeigt ihm ein Bild,
der Liebe schön Bild,
hat schon ein zweites es ihm mit seinen Farben gefüllt.
Braut eines sein Süppchen und findet die Würze nicht gut,
die Würze nicht gut,
labt ein zweites ihm gleich mit heißen Tränen den Sud.
Quält einem den Schlaf mit bösen Träumen ein Alb,
mit Träumen ein Alb,
weckt ihn ein zweites: „Ist nur des Mondes Kalb!“
Und weint eins beim Marterl im funzligen Licht,
im funzligen Licht,
schon eilen die andern mit Kerzerln, leuchten dem Wicht.
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