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Jugend in Koblenz IV

08.02.2015

Als wären sie mit dem Weltgeist im Bunde,
so traten sie auf, das Herz in papierne Parolen
gewickelt, bebrillte Buchstabenjäger,
triumphal den Feind im Spiegel stellend.

Innerlich ratlos, waren sie unduldsam
und anmutlos. Ihr Hass quoll aus Leere
und Wurzellosigkeit. Oder sie wurzelten in Luft,
der von süßen Giften geschwängerten Luft,

in der Dämonen der Wüste, trashige Horrorfratzen
sich aus der Endzeit zunickten oder das Sichtbare
unter den elektrischen Peitschen der Gitarren
und den Salven der Drums zerstob.

Todesrausch tranken sie aus den Schädeln
der Väter, ihre Asche streuten sie in den Wind,
der trug sie ostwärts, wo sie sich vermischte
mit der anderen Asche, bis sie niedersanken

in den Schlafbrei des Überdrusses. So versank,
was nicht heilen mochte, der Name des Lands,
die Muttersprache im Kauderwelsch der Angst,
im Wunsch, gesichtslos zu sein unter so viel Masken.

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