Splitter und Blüten
Hier liegen Splitter, die im Sonnenlicht
wie Liebesmale, schmerzlich-süße, glimmen.
Dort siehst du Orchideenblüten schwimmen
auf trüben Wassern, ein zerrissenes Gesicht.
Die Splitter kannst du nicht zusammenkitten
zur Vase, die wie Hände, die sich falten,
das Licht der Blume hat emporgehalten,
wie sind ins Dunkel sie ihr jäh entglitten.
Die Blüten kannst du nicht zur Knospe runden,
daß sie sich öffnend Wohlgeruch noch spendet,
wie einst in jenen blauen Abendstunden,
da sich der Tag im Sternensang vollendet.
Nun trinkst Erinnern du, den Glanz aus Wunden.
O daß Vergessen Nacht, die Norne, sendet.
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