Der Sinn des dichterischen Worts
Wenn Worte sich am Gitter Versmaß ranken,
tropft durch den Dämmer manchmal stilles Licht.
Sie zittern leicht, von Traumes Scheingewicht,
siehst du vom Hauch des Abends sie noch schwanken.
Sie gleichen Trauben auch, ein goldnes Schweben.
Genährt hat sie der Erde dunkler Sinn,
der Sonne Glut, ein Strahl vom Urbeginn,
gab ihnen, daß sie reifen, Glanz ins Leben.
Im hohen Herbst kannst, Dichter, du sie pflücken.
Damit ihr Blut in Herzverliesen gäre,
mußt wohl die runde Frucht du bang zerdrücken.
In Krüge füll es uns, das Licht der Beere,
wenn wir geschwisterlich auf grünen Auen
einander in erwachte Augen schauen.
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