Skip to content

Stern der Wüstennacht

16.03.2025

Als tropfte süßes Abendlicht durch Ranken
am Saum des Rebenpfads im Heimattale.
Höb sich empor das Herz wie eine Schale,
zu sammeln milden Tau dem Schwermutkranken.

Als fändest du im Schrank, den du durchwühltest,
verstaubt von Veilchen einen Strauß, lid-blassen,
und wär ein weher Hauch ihm noch belassen,
daß du, die einst ihn band, die Sehnsucht fühltest.

Nein, heimatlos liegst du, gekrümmt ins Dunkel.
Im Traum durchblättert Wind das Buch der Psalmen,
erloschen ist das herrliche Gefunkel,

der Hymnen Rauschen unter Zions Palmen.
Schlaf tief, bis dir erfrischt der Sinn erwacht,
den hohen Stern zu sehn der Wüstennacht.

 

Comments are closed.

Top