Skip to content

Jenen, die durchs Leben hinken

04.02.2025

Sie können Grinsen, Feixen nicht ertragen,
die Scheuen, die vorm grellen Worte weichen
ins Flüstern milder Schatten, ihresgleichen.
Sie stottern, sollen sie von Liebe sagen,
o wie sie vor der Rose Glut erbleichen.
Sie können das verkniffne Antlitz nicht ertragen.

Und die gesenkten Blicks durchs Leben hinken,
als lasteten auf ihren Schultern Scheite,
nur schwacher Sehnsucht Strahl ist ihr Geleite.
Doch wenn im Schnee die keuschen Sterne blinken,
erahnen Himmels ungeheure Weite
auch die gesenkten Blicks durchs Leben hinken.

Ein zarter Dorn war’s, der da riß die Wunde,
und unter keinem Kuß mocht sie vernarben.
Sie lauschen Quellen nach, die lang schon starben,
als kehrte noch die unversehrte Stunde.
Im Sommer war’s mit seinen goldnen Farben,
da ihnen riß ein zarter Dorn die Wunde.

 

Comments are closed.

Top