Nächtiges Wasser
Ist süß es, ist es bitter,
das nächtige Wasser,
wenn es säumend zwischen Uferschilfen fließt?
Was unbegrenzt in sich zerrinnt,
Schaumlider über Nächtigem verschließt,
es ist bitter-süß.
Scheint einsam nicht die hohe Nacht,
wenn stumme Nester in den Schilfen schwanken,
schluchzend Wasser um die Wurzeln quillt?
Funken streut der helle Schlaf,
lichte Rätsel in die dunkle Stille,
aufglimmend und verlöschend, unser Ebenbild.
Wird es nicht still, unheimlich still,
wenn vor dem Morgenrot die Sterne blassen
und Mondes Knospe in den Abgrund sinkt?
Nest um Nest erwacht im Strahl,
kein Dichter kann in Worte fassen,
wie zarte Bläue Gold aus Vogelrufen trinkt.
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