Monolog des Winds
Zarte Halme hab ich zart gestrichen,
und sie neigten sich, und schimmernd sanken
weiche Tropfen. Moos und Veilchen tranken.
Schatten sind vor meinem Hauch gewichen,
aufgeschauert aus dem Schlaf die Ranken.
Zarte Halme hab ich zart gestrichen.
Süße Düfte hab ich fortgetragen,
die um Knospen, seufzende, bang schwebten,
und die sie empfingen, Falter bebten,
sich in Purpurdämmerung zu wagen.
Rauschend starb ich, daß die Stillen lebten.
Süße Düfte hab ich fortgetragen.
Liebe, die am offnen Fenster harrte,
ob ein Lied aus märchenfernen Gärten
ihr noch künde vom Gelall der Zärten,
war ich Herold, der sie gnädig narrte,
gleich den Lippen flüsternd, den entbehrten,
daß sie lange noch am Fenster harrte.
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