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Atme sanfte Verse

21.12.2024

Der Abend fällt herab, ein blasses Veilchen.
Mach auf das Fenster, rasch, noch weht es lau.
Du scheinst mir einsam und dein Herz aschgrau,
so atme sanfte Verse noch ein Weilchen.

Kannst du sie hören, jene weichen Töne,
sie nahen schon, fern aus der Jugendzeit,
zu glätten dir die Stirn, die Falte Leid,
als sänge wieder, die lang schwieg, die Schöne.

Trät sie doch ein, das Auge aufzuschlagen,
daß du aus ihm den Tau der Liebe tränkest.
Du würdest ihr von all den Blüten sagen,

die sie gestreut dir hat aus Jenseitshainen.
Gäb Halt mein Vers, daß du nicht niedersänkest,
um in die Nacht, das dunkle Grab, zu weinen.

 

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