Die Mär vom Dichter und der Nymphe
Sie barg ein Fächer-Farn, an ihren Lenden
sah schimmernd Tropfen er ins Dunkel rinnen.
„Sollst“, sprach er, „wahre Perlen dir gewinnen,
geschliffene Steine, die wie Sonnen blenden.“
„Ich will mit dir zu deinen Schätzen gehen,
wirst du als wahren Schatz mich selber hüten.
Ich bin des Tags dir Duft von weißen Blüten,
doch darfst du nie um Mitternacht mich sehen.“
Und waren seine Perlen auch nur Reime,
im Laub des Liedes Abendsonnen, bleiche,
sie kühlte seinen Schmerz, Schnee einer Rose.
Des Nachts allein, das Wort stach, das geheime,
er irrte unterm Mond, sah noch im Teiche
die Flosse tauchen fern vom Menschenlose.
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