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Das Lied des Vagabunden

28.10.2024

Er kam des Abends, als ob sie seiner harre,
des grünen Filzhuts Krempe hochgezogen,
o der Fasanenfeder goldnes Wogen,
an kühner Schulter baumelnd die Gitarre.

Vor ihrem Fenster blieb er lange stehen
und sah empor, ob wohl das Auge leuchte,
auf daß sein Lied die Bläue ihm befeuchte
und seinem Hauch die schwarzen Locken wehen.

Und wie im Traum sind Hände weich geglitten,
die Stimme stieg, ein Mond aus dunklen Fluten,
von trunknen Ebenbildes Schmelz entzückt.

Ihr aber strömte mild, was sie gelitten,
als würde ihre Nacht von Rosen bluten,
mit denen er den Schmerzenskelch bestückt.

 

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