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Der Kreisel Liebe

23.10.2024

Wie würgt uns um den Hals manchmal ein Strick,
woran der zerrt, den wir zu lieben meinen.
Doch läßt er los, wie müssen dann wir weinen,
der Dunst hat schon verschluckt den hellen Blick.

Ein Kreisel, blechern, grell bemalt, gedreht
mit heißer Schnur, und wirbelnd kann er singen –
ist unsrer Liebe wirres, blindes Schwingen,
bis jäh der Schwung erlahmt, der Klang zergeht.

Flicht, Dichter deine Verse nicht zur Kette,
ins Zwielicht wüster Bilder uns zu ziehen.
Träuf keine bittern Tränen in die Wunden.

Laß dem Geschrei des Tages uns entfliehen
auf weicher Reime stillem Blumenbette,
als könnten wir am milden Duft gesunden.

 

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