Das wüste Feld
Gedichte scheinen aus dem Schoß zu sprießen,
den vor uns viele pfügten schon, besamten.
Wenn aber Geist und Schöpferkraft erlahmten,
sind schal die Früchte, kaum mehr zu genießen.
Das Feld verödet, Lattich prangt und Disteln,
und was an Körnern übrig zwischen Wicken,
sieht Krähen man und Sperlingsvögel picken,
in kahler Dichtung Wipfel strotzen Misteln.
Wer wird auf wüstem Feld den Mißwuchs roden,
das Astwerk, das verkrüppelte, beschneiden
und frische Keime pflanzen in den Boden?
Kommt aus dem Volk er, das den Reim verachtet,
ist fremd er wie der Pilger unter Heiden,
der nicht umsonst vorm Schrein des Heils geschmachtet?
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