Im Eignen fremd
Ein Sänger, den fatale List gezwungen,
zu atzen eine fremde Kuckucksbrut,
hat wohl sein süßes Lied auch ihr gesungen,
doch sie singt nicht, wie sänge eignes Blut.
Die unter warmer Haut verwachsen, Splitter,
sie bleiben fremd. Und immer schmeckt der Kuß
der fremden Wirklichkeit ein wenig bitter.
Fremd bleibt des eignen Denkens dunkler Fluß.
Der Schnee auf deiner Verse Feld ist fahl,
fahl, Dichter, ist, was ihn nicht schmilzt, das Licht.
Ob unten Keime schlafen, die einmal
ein Sommer weckt zu Lilien oder Schlehen,
magst hoffen du, doch wissen kannst du’s nicht.
Und wenn’s geschieht, wirst du es nicht mehr sehen.
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