Das Buchenblatt
Ein neuer Divan wird nicht mehr geschrieben,
auf Goethes sank ein gelbes Buchenblatt.
Und keine Liebe streicht die Falten glatt,
die auf der Stirn des Wissenden geblieben.
Die uns den Schmerz gedämpft mit Wohlgerüchen,
des Mundes Blume starb mit Hölderlin.
Der Duft des Lotus im Pariser Spleen
ging unter im Gestank der Armenküchen.
Die zitternd sich umranken, zarte Schatten,
wie Schleier wehend unter alten Weiden,
da es uns bannt, des Kuckucks fernes Rufen:
Chimären, die umsonst einander gatten,
gekreuzter Verse Kuß vertieft das Leiden.
O kehr das Blatt stumm von den hohen Stufen.
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