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Gang durchs Dunkel

02.07.2024

Noch glomm Sonne im Harz auf der Schwelle,
wo wir ins Zwielicht des Waldes gingen.
Unsere Schritte dämpften Nadelkissen,
Waldnacht erstickte alles Singen.

Wir hatten kein Wort, jedes wäre zu schwer
für solch einen Hauch, so kühl und so leer.

Du gingst voran, ein Schatten dem Schatten,
auf dem Pfad, der sich ins Dunkel gewunden.
So auch gingen, die sich verloren hatten,
so, die sich im Licht nie wiedergefunden.

Wir hatten kein Wort, jedes wäre zu leicht
für das Dunkel, das einer Grabesnacht gleicht.

Doch da wir tiefer in den Dämmer drangen,
hieltest du plötzlich im Gehen inne.
Wir hörten, wie ferne Wasser sangen,
silbern, als ob ein Leuchten verrinne.

„Trank“, so sagtest du, „von diesem Quell
machte die Nacht uns rasch wieder hell.“

 

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