Was die Katze denkt
Du dünkst, o Mensch, dich einzig hier,
und blickst voll Schwermut, ist ein Funken
aus meinem in dein Aug gesunken.
du Taggespenst, halb Geist, halb Tier.
*
Du stellst mir den zermatschten Schmaus
in einem Napf stolz vor die Nase.
Doch dämmert es. lieg ich im Grase
und fang sie mir, die ganze Maus.
*
Nichts eint dein fahriges Verlangen
mit meinem sichern Wohlgefühl.
Ich bin im Augenblick am Ziel,
dir zittert noch die Lust vor Bangen.
*
Ich bin daheim, wenn deine Hand
mich streichelt, träumerisch und mild.
Dir ist die Heimat unbekannt,
steht auch dein Name auf dem Schild.
*
Ich bin die wahre Gott-Natur,
das Stirb und Werde eines Goethe.
Im Schnee der Nacht bist du die Spur,
die hinschmilzt in der Morgenröte.
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