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Der Liebe zarter Schatten

24.05.2024

„Ich hoffte jenen Garten noch zu finden,
wenn feucht vom Abendhauch die Blüten schauern.
Verschlossen liegt er hinter hohen Mauern,
wo sich des Efeus Krüppelstrünke winden.

Als hätte deine Stimme ich vernommen,
verhielt den Schritt ich, um ihr nachzulauschen,
doch schwand sie in ein dumpfes Blätterrauschen,
das Sonnenlaub, vom kalten Mond beklommen.“

„Zu hoffen nichts und nichts mehr zu erwarten,
so klafft uns Stille auf, die dunkle Wunde.
Wie süß ist es, an diesem Schmerz ermatten.

Fern tönt ein Quell, Geschluchz aus einem Garten,
das Abendrot erlischt, die späte Stunde,
und er verschwimmt, der Liebe zarter Schatten.“

 

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