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Trostloses Veilchen

26.04.2024

„O Wolke, hohe, sanfte, gnadenreiche,
die selig durch die tiefe Bläue schwebt,
sieh doch, wie ich vor heißem Durst erbleiche,
wie geisterhaft schon meine Knospe bebt.

Magst, Grazie, du nicht deinen Lauf verhalten
und milde Tropfen, wenig Tröpfchen bloß
mir sprengen auf den ausgedörrten Schoß,
daß wieder sich die Blüten mir entfalten?“

„Du dauerst mich wohl, kümmerliches Veilchen,
gern möcht ich, die belebt, dir Feuchte regnen,
daß sich die Wangen röten , die so bleich.

Doch kann verweilen ich nicht , nicht ein Weilchen,
ich bin befugt, Erwählte nur zu segnen,
die Rosen fern in Venus’ Gartenreich.“

 

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