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Klage und Zuspruch

10.04.2024

„Auch hohen Sommers Goldikonen blassen,
worin ich meinen dunklen Schmerz getaucht,
der hellen Verse Duft ist schon verraucht,
in sternenloser Nacht steh ich verlassen.

Im weißen Tuch des Winters sind wie Falten
die Pfade, die ich einst gewandert bin,
dort geistern Schatten, dumpfe Ungestalten,
kein Blumenwort weht einen Hauch mir hin.“

„So wende dich, wo sanfte Hand gehäuft
des Herbstes Purpurfrucht in Silberschalen,
aus Aschen dir geschürt noch Lebensgluten.

Dein Vers muß nicht wie zarte Veilchen fahlen,
wenn milder Glanz ihn, Liebestau, beträuft
und später Rosen Abendröten bluten.“

 

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