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Die Zeit des Dichters

07.04.2024

Der Dunst verfließt, am Wasser kniet die Klage
und taucht hinein der Locken ganze Nacht,
es sind im Schilfe Stimmen schon erwacht,
und Mond und Venus halten sich die Waage.

Die Halme zittern, aber frische Molke
schäumt über in den Eimern, euterwarm,
es flattert auf der Lerchen heißer Schwarm,
dem hohen Blau zu zwitschern und der Wolke.

Dies ist die Zeit, dies eines Dichters Stunde,
in reiner Lüfte Glanz den Vers zu baden,
den Pfeil des Reims zu schnellen in die Frucht,

zum Ehrengast die Sonne einzuladen,
daß sie erhelle dunkler Sage Schlucht,
was sticht und heilt, vom Strahl uns gebe Kunde.

 

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