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Verletzter Fühler

09.01.2024

Kein Schimmer bricht durchs neblige Gefild.
Den hellen Gruß aus dunkelblauen Tiefen
erstickt Geröll, die uns ins Offene riefen:
Muscheln, Traumklang, feiner Schwingung Bild.

Kein Wohllaut dringt durch toten Lärmes Wand.
Das Laubendunkel, wo Gesänge glommen,
hat zischend blinder Strahl uns weggenommen,
die weichen Federn, sie sind mitverbrannt.

Nichts rettet, wo die Gottheit sich entfernt.
Wie einerlei ist, wenn sich Ringe tauschen,
wie einerlei, wenn ferne Wellen rauschen,
das Wort verfault, von Licht und Sinn entkernt.

Mag, Dichter, dir die Wunde Tau noch kühlen,
verletzter Fühler kann, er kann nicht fühlen.

 

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