Rose der Frühe, Viole der Nacht
Du Rose der Frühe, Viole der Nacht,
hast mir den Duft, mir die Wehmut gebracht.
Wenn ferner Heimat Bilder verschwimmen
und dich vermissend die Augen sich feuchten,
seh ich dein Haar im Abendrot glimmen
und deine Augen im Dunkel mir leuchten.
Du Jauchzen der Lerchen, Nachtvogels Gesang,
dehnst kühn meine Fibern, machst zittern sie bang.
Will müd ich zwischen die Gräser mich legen,
bin ich ja, ohne dich wiederzufinden,
lange gewandert auf steinigen Wegen,
hör ich dich flüstern im Laubwerk der Linden.
Du silbernes Wasser, du goldener Sand,
Labsal der Lippen, dem Herzen ein Brand.
Liege ich einsam, es klagt an den Scheiben
Regen, auf daß ich vor Sehnsucht erblasse,
will eine Knospe auf Wellen ich treiben,
bis deiner Hände Kelch sie umfasse.
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