Wie fern, wie fremd
Steig einmal noch mit mir auf jene Höhen,
wo Azur uns geblaut und Enzian,
und hauchen unsern Singsang wir ins Wehen,
als wär das Werk der Liebe schon getan.
Ich geh voran und will die Schilfe lichten,
wo dunkel Wasser, hell ein Vogel singt,
wenn geisterhaft die Schatten sich verdichten,
aufs Boot dich heben, das ins Frührot dringt.
Laß wieder uns am offnen Fenster lehnen
und atmen süßen Duft der Sommernacht,
uns Hauch um Hauch die Brust der Sehnsucht dehnen,
als wär das Werk der Liebe schon vollbracht.
Wie Blätter treiben wir, gepflückt vom Winde,
wie fern, wie fremd, daß keins das andre finde.
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