Das Tränenkrüglein
Vom Abendrot behauchte Efeuranken,
sie haben müde Augen noch beglückt.
Daß er an dumpfer Wehmut nicht erstickt,
hauch Duft, o Sommer, um das Haupt des Kranken.
Im Dämmer rieseln aus den Rebenlauben
mondblasse Tropfen auf den Schieferstein.
Ach, daß nicht Liebe seufze so allein,
umflatter Gurren sie von Turteltauben.
Von Taues Kühle aus dem Traum gerissen,
hat weiche Knospe aufgetan den Schoß,
o Lerchen laßt den Faden Schlummer los,
mit hellem Sang das Himmelsblau zu küssen.
Mit Tränen Liedes Krüglein hold zu füllen,
o weine, Muse, wein um uns im Stillen.
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