Der abgeschlagene Dornbusch
Dorn, der ins Dämmerlicht Geheimes sprach,
was lang geschlummert in der Erdentiefe,
als ob empor es dunkle Sehnsucht riefe,
wird als ein Schimmern süßer Beeren wach.
Als ich den Arm um deinen Nacken schlang,
an Blitzen grüner Feuchte mich zu laben,
an Seufzern, heißer Lippen Purpurgaben,
ist aufgewallt das träge Blut und sang.
Den Schal sah ich am Dorn der Hecke wehen,
die roten Früchte hingestreut aufs Moos
und eine Sichel, kalt und gnadenlos,
den Mond, der dich geheißen hat zu gehen.
Der Dornbusch ist schon lange abgeschlagen,
hat Blüten nicht, nicht Früchte mehr getragen.
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