Reliquien des Sinns
Daß uns verzehrend wir wie Kerzen glimmen,
zum Duft vorm Weihebildnis angezündet,
wie lose Blüten in den Schalen schwimmen,
die man vor Buddhas leerem Lächeln findet.
Daß hell aus weichen Moosen Quellen springen,
des Tages heiße Stirne uns zu kühlen,
wir Flügel sehen sich ins Blaue schwingen,
wenn dunkel wir des Lebens Fülle fühlen.
Wie Tränen zögernd an der Wimper schweben,
und zuckt das Lid, auf Wangen Wärme breiten,
sind sanften Glanzes Worte uns gegeben,
das Leid zu lindern und das Herz zu weiten.
Reliquien des Sinns, birg sie im Schreine
des hohen Worts, vor dem die Seele weine.
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