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Sublime Knospen

15.09.2023

Sieht sie den Abgrund blauen ungeheuer,
hört Wildheit auf, vorm Götzenbild zu stampfen.
Der hohe Sinn wird sich nicht mehr verkrampfen,
sprang echsenkühn er durch das Opferfeuer.

Und wuchern auch um uns die Abendschatten,
wird Mondes Silbersichel sie bald jäten.
Es keimen noch, die uns die Ahnen säten,
sublime Knospen unterm Schnee der Matten.

Nicht sollen Runzeln seine Stirn entstellen,
das reine Dichterwort nicht Pockennarben.
Es läutern ihm die eingetrübten Farben
der Tau des Morgens und die Musenquellen.

Um Verse, die in dieser Ödnis bleichen,
weht schon ein Hauch von fernen Inselreichen.

 

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