Die Schatten jäten
Mag auch des Winters Wunderblume tauen,
die uns der Frost gezaubert auf die Scheibe,
die Sonne sagt: „Wollt meinem Gang vertrauen,
ich kehr zurück, wenn ich auch nirgends bleibe.“
Brahms aber sprach: „Anmutig tanzt die Schöne,
wenn ich der Klänge warmen Wulst beschneide,
sind transparent die leicht gewirkten Töne,
sieht reizend man ein Schimmern unterm Kleide.“
Des Lebens Pfade dunkeln unter Ranken,
und tastend halten wir uns bei den Händen,
es geht ein Wehen, und die Lauben schwanken.
O Glück, wenn Sterne stille Helle spenden.
Laß, Dichter, deine Furchen nicht verwildern,
die Schatten jäte vor den lichten Bildern.
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