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O schlafen, schlafen

29.07.2023

Und geh ich abends einsam über Felder,
wo bittre Tropfen an den Halmen nagen,
seh ich das Kreuz auf fernem Hügel ragen
und sehne mich ins Dunkel tiefer Wälder.

Den Pfad zum Uferschilf, wo trübe Wellen
den braunen Kahn, den schon bemoosten, wiegen,
ihn meid ich noch, solange Schwalben fliegen
und trunken sirrend mir den Weg erhellen.

Doch blüht zur Nacht des Mondes blasse Blume,
streck ich mich aus ins Seufzen weicher Moose
und träume von dem Duft der Alpenrose,
die du mir einst bewahrt in feuchter Krume.

Erloschne Rose kann kein Kuß entfachen,
o schlafen, schlafen, und nicht mehr erwachen.

 

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